Der räuberisch lebende Plattwurm (Obama nungara), der über den globalen Pflanzenhandel aus Südamerika eingeschleppt wurde, breitet sich seit einiger Zeit rasant über Europa aus. Eingeschleppt wird er vor allem über den Kauf von Ballen- oder Topfpflanzen. Er ernährt sich unter anderem von heimischen Regenwürmern, natürliche Feinde hat er hier bisher nicht. Inwieweit er heimische Arten bedroht, ist derzeit noch nicht abzuschätzen. Es ist deshalb wichtig Betriebe, Händler und Verbraucher für die Ausbreitung des Obama-Plattwurms zu sensibilisieren.
Der Plattwurm ist im frühen Stadium sehr unscheinbar, er kann allerdings bis zu 7 cm groß werden und ähnelt Nacktschnecken. Die Oberfläche erscheint in verschiedenen Brauntönen marmoriert. Die Plattwürmer verstecken sich an Topfunterseiten, zwischen Ballen und in feuchten Ritzen. Sie lassen sich nach derzeitigen Erkenntnissen durch heißes Wasser oder Seifenwasser abtöten. Die Eier (anfangs rötlich, später schwarz) lassen sich zerquetschen. (Mehr Infos siehe Obst & Garten Mai 2023/ S. 14)
Es gab schon einige Sichtungen in Baden-Württemberg. Dr. Olaf Zimmermann, Experte für Insekten und invasive Arten am Landwirtschaftlichen Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), betont, dass jeder Hinweis auf den Plattwurm willkommen ist.
Sichtungen/Verdachtsmeldungen (mit Fotos!) bitte an die folgende Emailadresse schicken:
Email: obama-wurm@ltz.bwl.de
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Video über den Plattwurm:
Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage des Landratsamtes Enzkreis.
Der "Börtlinger Weinapfel" ist Streuobstsorte des Jahres 2023
Der Börtlinger Weinapfel ist ein guter Mostapfel, der ursprünglich aus dem Landkreis Göppingen stammt. Das saftige, grünlichweiße Fruchtfleisch der kleinen runden Früchte besitzt einen süßen Geschmack und wird von einer leichten Säure durchzogen. Durch sein ausgewogenes Verhältnis von Süße und Säure eignet er sich hervorragend zur Herstellung von Wein, Säften und Schaumweinen.
Herkunft: Vor 1850 entstandener Zufallssämling aus Börtlingen (Landkreis Göppingen). Zunächst wurde er
nur in der dortigen Umgebung der Gemeinde angebaut, seit etwa 1960 überregional verbreitet.
Baum: Starkwüchsiger Baum mit anfangs steilem Wuchs. Bildet häufig dichte Kronen. Die Triebe bilden Fruchtbögen, die zu einer charakteristisch hängenden Kronenform führen. Blüht mittelfrüh bis spät, ausreichend frosthart und widerstandsfähig.
Frucht / Genussreife: Kleine Frucht mit kugeliger Form; Grundfarbe weißlich gelb, Deckfarbe: braunrot; Fruchtfleisch: grünweiß bis gelblich, fest, saftig, hoher Zuckergehalt bei relativ wenig Säure.
Pflückreif ab Mitte Oktober, Verwertung bis Ende November
Verwendung: Die Früchte eignen sich gut für die Herstellung von Saft, Most und Schaumwein, auch zum Brennen.
Allgemein: Für den extensiven Streuobstanbau gut geeignet, bevorzugt allerdings wärmere Lagen und gute Böden. Leicht anfällig für Schorf und Mehltau. Ertrag mittel aber regelmäßig.
Bei Bedarf ist über den LOGL ein digitales Bild zu beziehen.
Text: Rolf Heinzelmann, LOGL
Literaturangaben:
Hartmann, W.: Farbatlas Alte Obstsorten, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2015.
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